Tonbandservice
Ein Portal für die Reparatur und Wartung von
Geräten der Reihe UHER Report 4000 - 4400
und UHER Report Monitor 4000 - 4400
UHER Report - Systematische Fehlersuche - Elektronik Teil 2
Fehler:
Aufnahme zu leise
Mögliche Ursachen:
Aufnahmeregler zu weit unten
Tonkopf verschmutzt
Tonkopf dejustiert
Behebung:
Aufnahmeregler hochdrehen
Tonkopf reinigen
Tonkopf justieren
4200/4400:
C19 und/oder C 32 defekt
T15 und/oder T16 defekt oder Arbeitspunkt verstellt
Elkos austauschen
Transistoren austauschen,
Arbeitspunkt T16 mit R23 justieren (5,3V an Kollektor, 35 mV an Emitter)
4000:
C2 und/oder oder C11, C13 defekt
T8 und/oder T9 defekt
Elkos austauschen
Transistoren austauschen, Arbeitspunkt T9 mit R11 justieren (5,8V an Kollektor, 0,05V an Emitter)
Fehler:
Aufnahme verzerrt
Mögliche Ursache:
Ein Widerstand im Emitter- bzw. Kollektorkreis der Transistoren T1/T2 bzw. T8/T9 ist defekt.
Behebung:
Widerstand ersetzen
Fehler:
Ein Kanal leiser und/oder dumpfer als der andere Kanal (4200/4400)
Mögliche Ursachen:
Tonkopf verschmutzt oder verstellt
C1 und/oder C4 verstellt (HF-Vormagnetisierung)
Behebung:
Tonkopf reinigen bzw. justieren
C1 und C4 richtig einpegeln (siehe Beschreibung unten)
Transistoren austauschen
T15 und/oder T16 defekt
Fehler:
Band läuft zu schnell
Mögliche Ursachen:
Trimmer auf Motorregelplatine verstellt
Behebung:
Trimmer justieren. Messband oder geeignete Messmethode erforderlich
Kontakt K5 ohne Funktion (Nieten ausgebrochen) - Häufiger Fehler!
Kontakt reparieren (Schrauben 1.4 mit Mutter anstelle der Nieten einsetzen).
Der Klassiker: Kein Ton (Report 4200/4400)
Ganze Generationen von Profis und Hobby-Bastlern haben sich mit diesem Thema beschäftigt. Irgend jemand hat mal behauptet, dass einzig und allein die Elkos unterhalb des Batteriefachs (2 x 2000 µF, 1 x 1000 µF) dafür verantwortlich sind. Diese Theorie ist auch weit verbreitet. Obwohl man diese Elkos nicht als alleinige Ursache festmachen sollte, ist es dennoch ratsam, sich den Elko mit 1000 µF anzuschauen. Wenn dieser defekt ist, wird die Vorstufe des Verstärkers nicht mehr funktionieren und es ist kein Ton zu hören. Die genannten Elkos können also durchaus mit dem Totalausfall des Tons zusammenhängen, sie sind aber beileibe nicht die einzige Ursache. Die Fehlersuche kann sich sehr diffizil gestalten. Hier ist wieder Methode gefragt. Es gilt zunächst, vorab folgendes zu klären:
1. Wird Ton über einen angeschlossenen Verstärker (Stereoanlage etc. ) wiedergegeben, oder bleibt das Gerät auch dort stumm?
2. Funktioniert ein externer Lautsprecher? Achtung: Unbedingt an BEIDEN Lautsprecherausgängen testen.
3. Ist die Stromversorgung (Netzteil) in Ordnung?
4. Funktioniert der Ton mit eingelegten Batterien?
5. Läuft der Motor? Drehen sich die Spulen bei Wiedergabe?
6. Pendeln die VU-Meter bei Aufnahme aus?
Dann gehts ans Eingemachte:
1. Ist die NF-Endstufe in Ordnung?
2. Sind die Elkos unter dem Batteriefach in Ordnung?
3. Wie hoch ist die Spannung an diversen Messpunkten (s. Schaltbild)?
4. Ist C55 in Ordnung?
Zunächst wird die NF-Endstufe geprüft. Dies erfolgt am einfachsten mit einem Tongenerator, z. B. Sinus 1000 Hz. Der Lautstärkeregler ist nur ganz wenig aufzudrehen. Meist ist am Sinusgenerator ein Cinch-Kabel im Einsatz. die Abschirmung wird mit der Masse des UHER verbunden, das „heiße“ Ende des Cinch-Steckers mit dem Kontakt 25 oder 26. Ist die NF-Endstufe in Ordnung, wird der Sinuston laut und kräftig wiedergegeben. Demnach ist der Fehler in dem Bereich vor der Endstufe zu suchen. Meistens fällt der Ton auf beiden Kanälen aus, eine Aufnahme ist auf beiden Kanälen nicht möglich. Meistens ist die Spannung an den Messpunkten zu gering, sehr oft in eklatanter Weise. Das deutet darauf hin, dass der Fehler vor der Aufnahme- bzw. vor der Wiedergabeverstärkerstufe für den linken und rechten Kanal liegen muss. Somit scheidet in den meisten Fällen ein defektes Bauteil innerhalb einer der Verstärkerstufen aus.
Es ist also zu klären, was der Grund für die viel zu niedrige Spannung an den Messpunkten (meist am Kollektor der jeweiligen Transistoren) ist. In Betracht kommt ein mechanischer oder ein elektrischer Fehler. Ein mechanischer Fehler ist z. B. ein defekter Schaltkontakt (Leiste), ein Platinenbruch oder ein Kurzschluss durch eine Lötperle oder ein Drähtchen. Ein elektrischer Fehler liegt an einem defekten Bauteil. Dann allerdings ist meistens ein schwacher oder verzerrter Ton zu hören. Ein Totalausfall der Tonwiedergabe ist entweder auf eine defekte Endstufe oder (häufiger) auf eine fehlerhafte Ansteuerung der Vorverstärkerstufe zurückzuführen. Hier sollte zunächst einmal C55 (1000 MikroFarad) geprüft werden. Meist ist dies der Übeltäter. Einen defekten Transistor habe ich in den Vorstufen noch nie erlebt, aber auch das kann natürlich vorkommen, wobei in diesem Fall meist ein leiser, verzerrter Ton zu hören ist und keine absolute Stille herrscht.
Bild rechts:
Oft Ursache von Tonausfällen: Der Elko C 55. Dieser sollte unbedingt geprüft werden.
Selten, aber nicht unmöglich ist eine fehlerhafte Schiebeleiste. Hier hilft etwas wackeln und vorsichtiges Verbiegen. Kracht es im Lautsprecher, sind die Kontakte verbogen oder liegen nicht mehr an den Messingstiften an. Dann hilft nur vorsichtiges Ausbauen der Schiebeleiste(n). Man sollte mit der Leiste beginnen, die keine Federn hat. Hierzu den kleinen Hebel lösen, an dem die beiden Leisten eingehängt sind. Es handelt sich um eine Schraube mit Mutter. und eine zylindrische Abstandshülse. Dabei aufpassen, dass keine Teile in das Gerät hineinfallen. Dann die Leiste vorsichtig herausziehen, die feinen Federkontakte dürfen sich nicht verbiegen, ggf. den kleinen Kabelbaum lösen. Mit einem feinen Werkzeug können verbogene Kontakte wieder geradegerichtet werden. Sehr diffizil, ist nichts für „Wurstfinger“. Dann wieder in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen. Wenn es klemmt, die Leiste vorsichtig anhebeln, auf keinen Fall Gewalt anwenden. Wenn sich die Leiste nicht mehr zurückschieben lässt, muss das Abschirmungsblech abgelötet werden. Hört sich schlimmer an, als es ist. Tritt der Fehler immer noch auf, kommt die Leiste mit den beiden Federchen dran. Jetzt wird es tricky! Man braucht zum Ab- und wieder Einhängen der Federchen (nur an der Seite zur Frontplatte hin, die Feder kann an der anderen Seite eingehängt bleiben!) eine kräftige Nadel. Aufpassen, dass die Federn nicht in das Gerät fallen.